Vorbericht zum Nikolauslauf 2019

Nur noch wenige Tage, dann startet zum bereits 44. Mal der itdesign-Nikolauslauf Tübingen um 10 Uhr. Über 3.400 Läuferinnen und Läufer wollen diesmal den Halbmarathon im Tübinger Norden am Rand des Naturparks Schönbuch in Angriff nehmen. Das Nikolauslauf-Fieber war bereits beim Probelauf Mitte November spürbar, wo etwa 700 Probeläufer die Strecke testeten. In und um Tübingen trainieren seit Wochen viele Laufbegeisterte auf den itdesign-Nikolauslauf – ein großer Teil davon auch in den vom Post-SV betreuten Trainingsgruppen. Die Organisatoren hoffen, dass alle Läufer fit sind!

Was einst mit 24 Teilnehmern begann, ist längst eine Erfolgsgeschichte

Wie jedes Jahr ist der Lauf eine Herausforderung für die Läufer, aber vor allem auch für den kleinen Tübinger Verein. Wesentlichen Anteil daran haben die vielen Ehrenamtlichen des Post-SV Tübingen, die mit großem Engagement Jahr für Jahr die Teilnehmenden versorgen und die Veranstaltung organisieren. 250 kompetente, erfahrene und freundliche Helfer stehen dem 25-köpfigen Kernteam vom Post-SV zur Seite und sorgen regelmäßig für sehr zufriedene Nikolauslauf-Gäste im Tübinger Norden. Was der Post-SV hier ehrenamtlich zeigt, sucht seinesgleichen weit und breit.

Keine Strecke für absolute Bestzeiten, aber für tolle Geschichten

Die Läufer erwartet eine abwechslungsreise und anspruchsvolle Strecke: Anstiege wechseln sich mit flachen Passagen und Gefälle ab, harter Asphalt mit weichem Waldboden. Das Streckenteam ist – wie alle Organisationsteams – bestens vorbereitet und wird für perfekte Bedingungen sorgen. In den letzten Wochen war auch das Forstamt gefragt, da einige kranke Eschen aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Die Bäume waren zusätzlich durch den heißen und trockenen Sommer geschädigt worden. Einen roten Teufelslappen wie bei Radrennen, der den letzten Kilometer anzeigt, gibt’s wieder mitten auf dem grünen Planweg bei Waldhausen.

Begehrte Startplätze, Tauschmöglichkeit für Kurzentschlossene

Der Run auf die Startplätze war erneut groß: Schon nach wenigen Tagen waren alle Startplätze vergeben – ein Beweis dafür, dass der itdesign-Nikolauslauf bei Läuferinnen und Läufern nach wie vor als eine der beliebtesten Laufveranstaltungen in Deutschland gilt. Doch der Boom auf die begehrten Startplätze hörte auch nach Meldeschluss nicht auf: Seit Wochen floriert die Tauschbörse über die Website und auch über Facebook, das zeigen die mehrere hundert Einträge. Hier kann man noch Startnummern von verletzten oder kranken Läufern ergattern. In den letzten Jahren kamen so immerhin etwa 300 Glückliche unverhofft in den Genuss eines getauschten Startrechts. Für Kurzentschlossene gibt es über unsere Tauschbörse also noch gute Chancen auf einen Startplatz!

Über 3.400 Läuferinnen und Läufer von jung bis alt am Start

3466 Läufer findet man in der Starterliste, darunter mehr als 1000 Frauen. Mit 29% ist der Frauenanteil auf gleichem Niveau wie in den Jahren zuvor. Das Durchschnittsalter beträgt 42 Jahre (Jg. 1977). Fast 61% der Teilnehmer sind mit einem Verein bzw. Team am Start, darunter erneut viele teilnehmerstarke Teams wie zum Beispiel die LG Steinlach-Zollern, der Therme Lauftreff aus Böblingen oder der TSV Hirschau. Auch unser Namenssponsor itdesign bringt 38 an den Start. Der veranstaltende Post-SV hat 63 Läuferinnen und Läufer am Start.

Woher kommen die Läufer? Gut 22% aller Angemeldeten sind „Kernstadt-Tübinger“, was den regionalen Charakter der Veranstaltung widerspiegelt. Darüber hinaus kommen auch zahlreiche Laufbegeisterte aus ganz Baden-Württemberg. Der älteste Teilnehmer ist Fritz Ziegelmayer aus Reutlingen (80). Alleine 80 Teilnehmer sind 2000 und später geboren, ein kompletter Sportzug mit fast 20 Schülern vom Friedrich Schiller Gymnasium aus Pfullingen macht ebenfalls mit.

Vorjahressieger wollen Titel verteidigen

Auch in diesem Jahr erwarten wir wieder ein erstklassiges Starterfeld beim itdesign-Nikolauslauf. Sieben Läufer sind mit Halbmarathon-Bestzeiten unter 1:10 Stunden gemeldet. Erneut dabei ist auch unser Vorjahressieger Thorben Dietz, der fürs Intersport Räpple Team an den Start gehen wird. Dietz trägt die Startnummer 1, da seine aktuelle HM-Bestzeit (1:05) von keinem anderen Starter unterboten wird. Dennoch dürfte der Ausgang bei den Männern offen bleiben. Doppelsieger Jens Ziganke vom SV Reichenau und Timo Göhler (Sieger 2016), der frisch aus Kenia nach Tübingen kommt, sind gemeldet. Mit Lorenz Baum, erst in Frankfurt beim Marathon als zweitbester Deutscher pfeilschnell (2:18 Stunden) unterwegs, Michael Schramm, Peter Obenauer (alle LAV Stadtwerke Tübingen) sowie Daniel Noll (TSV Glems run2gether) sind die besten Läufer der Region mit Halbmarathon Zeiten unter 70 Minuten am Start. Insgesamt sind 350 Teilnehmer (fast 10%) mit Halbmarathon-Zeiten von 1:30 und schneller gemeldet. Bei den 1003 gemeldeten Frauen (29% der Starter) sind erstmals fünf mit Zeiten von 1:20 und darunter gemeldet. Im ersten Startblock (bis ca. 1:43) sind 119 Frauen am Start.

Bei den Frauen wird sich Vierfachsiegerin Anaïs Sabrié (LAV) trotz starker Konkurrentinnen gute Chancen auf den Sieg ausrechnen können. Die deutsch-französische Medizinstudentin jedenfalls freut sich in ihrem bisher besten Wettkampfjahr sehr auf den Lauf. Erst kürzlich wurde Sabrié in Argentinien Berglauf-Weltmeisterin mit dem französischen Nationalteam. Ebenfalls dabei sind Nora Kusterer (TuS Griesheim), die schon mehrmals auf dem Treppchen des Nikolauslaufs stand, aber noch nie ganz oben, sowie die Köln-Halbmarathon-Siegerin Katja Fischer (LAV). Das Starterfeld ist wie bei den Männern von großer Qualität.

Die Startnummern wurden wie bisher aufsteigend nach Zeiten vergeben. Bewährt hat sich der Start in drei Wellen, der zeitliche Abstand beträgt jeweils vier Minuten. Die schnellsten tausend Teilnehmer laufen mit weißen Nummern in der ersten Welle um 10.00 Uhr los (Laufzeit: bis 1:43 Std.), die zweite Welle (blaue Nummern von 1000-1999, Laufzeiten 1:44 Std. bis 1:54 Std.) startet um 10.04 Uhr, die dritte Welle (gelbe Nummern, 2000 und größer, ab 1:55 Std.) rennt dann um 10.08 Uhr los. Die Startnummer hat wieder den Zeitmess-Chip direkt integriert. Auf jeder Startnummer ist auch gross der Vorname aufgedruckt. Dies macht es auch den Zuschauern an der Strecke leichter, die Läufer persönlich anzufeuern. Das Hallenbad Nord ist leider weiterhin gesperrt und kann nicht genutzt werden. Dafür gibt’s als Ersatz nach dem Lauf Duschmöglichkeiten gleich nebenan im Weissdornweg in der Sporthalle der Grundschule Winkelwiese/Waldhäuser-Ost.

Jahrestagung der größten Laufveranstalter im Vorfeld

Der Post-SV durfte eine Woche vor dem itdesign-Nikolauslauf die „German Road Races“ Mitglieder zur Jahrestagung (29.11.-1.12.) in Tübingen begrüßen. In feierlichem Rahmen wurde der GRR-Ehrungsabend veranstaltet. OB Boris Palmer und GRR-Chef Horst Milde ehrten im Rathaus verdiente Sportler, Trainer und Funktionäre. Für die herausragenden Leistungen im Sport und der Organisation gab es großen Beifall. Auf die Feierlichkeiten folgten zwei Sitzungstage, an denen Themen wie die Entwicklung zu nachhaltigen Veranstaltungen oder der Umgang mit extremen Wetterereignissen diskutiert wurden.

Nachhaltigkeit wichtiges Thema für Organisatoren

Auch der Post-SV achtet beim itdesign-Nikolauslauf auf eine möglichst umweltverträgliche Durchführung, weshalb seit vielen Jahren jedem Starter eine kostenlose Anreise im naldo-Verbund ermöglicht wird. 2019 wird erstmals ein Gutscheinheft ausgegeben, um die große Menge an Printprodukten wie Katalogen oder Flyer zu reduzieren. Die Läufer erhalten dieses zusammen mit den Startunterlagen auf der Läufermesse. Einige der Gutscheine können die Läufer gleich vor Ort auf der Messe einlösen, aber auch Online-Shopping oder das Einlösen im Ladengeschäft ist möglich. Dies ist eine der vielen Maßnahmen, die wir im Laufe der Zeit bei dem uns sehr wichtigen Thema Nachhaltigkeit neu einführen.

Kostenlose Anreise mit ÖPNV, verbessertes Parkleitsystem

Der Veranstalter bittet, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Mit der Anmeldebestätigung – die die Läufer per E-Mail erhalten haben – kann im gesamten naldo-Gebiet kostenlos mit Bus und Bahn zum itdesign-Nikolauslauf am Sonntag angereist werden. Am Samstag kann kostenlos mit dem TüBus zur Läufermesse gefahren werden. Auch an weitere Parkmöglichkeiten wurde gedacht. Im Technologiepark an der Friedrich Miescher Strasse auf der Höhe des Horemer stehen mehr als 300 weitere Parkplätze zur Verfügung. Erstmals wird ein neues Parkleitsystem mit verbesserter Beschilderung getestet. In dieser Woche werden noch knapp 10.000 Haushalte in Tübingen-Nord, Wanne, Sand und Hagelloch über das Event informiert.

Viele Zuschauer erwartet

Wer am Sonntag nicht mitläuft, aber die Läufer anfeuern möchte, für den gibt’s beim Heuberger Tor – einem der Zuschauerhotspots – Punsch oder Glühwein und Würstle. Kunden der Kreissparkasse erhalten gegen Vorlage ihrer Sparkassen-EC-Karte Rabatt. Auch ein Nikolaus verschenkt dort Schokolade und Nüsse an Kinder und Zuschauer.

Empfohlene Orte für Zuschauer:

Hagelloch Bogentor (mit Zuschauerbewirtung)
Heuberger Tor (mit Zuschauerbewirtung, KSK-Kundenvorteil, Zuschauer sehen die Läufer insgesamt vier Mal)
Sportplatz SSC Holderfeld (mit Zuschauerbewirtung)
Parkplatz Sand / Falkenweg
Start / Ziel (Sieger erreicht erfahrungsgemäß nach ca. 1:10 Stunden das Ziel, mit Live-Moderation von Gert Hänsel)

Vorfreude schwingt beim Hauptsponsor itdesign mit, der nicht nur 20-jähriges Firmenjubiläum feiert, sondern auch mit einem größeren, 38-köpfigen Team an den Start gehen wird. Die neue Namenssponsorenära durch die innovative IT-Firma an der blauen Brücke in Tübingen geht in das zweite Jahr.

Start des 44. itdesign-Nikolauslauf Tübingen ist am 8. Dezember 2019 um 10 Uhr in der Waldhäuser Straße, dort ist auch der Zieleinlauf nach 21,1 Kilometern.

Zahlen, Daten und Fakten rund um das Event:

3.000 Liter Tee, Wasser und Sportlergetränk von UltraSports
4.000 Rosinenbrötchen als Zielverpflegung von der Bäckerei Gehr
3.400 Schoko-Nikoläuse von der Firma Klett in Nehren für alle Läufer

(fk / Bild: Sebastian Groteloh)

Nikolauslauf 2018: Sabriés vierter Streich, Dietz siegt bei Männern, 2.627 Finisher

Oberbürgermeister Boris Palmer schickte die Teilnehmer/innen pünktlich um 10:00 Uhr bei leichtem Nieselregen auf die anspruchsvollen „#Einzigartigen21“-Kilometer mit mehr als 300 Höhenmetern durch den Tübinger Schönbuch. An diesem Sonntag erreichten 2627 Läuferinnen und Läufer beim 43. itdesign-Nikolauslauf Tübingen das Ziel. Auch in diesem Jahr hat sich die Tauschbörse bewährt – mehr als 300 Läufer/innen konnten über diese noch kurzfristig einen Startplatz von verhinderten Sportlern tauschen. Das Durchschnittsalter der Finisher betrug 41 Jahre. Die itdesign GmbH, der neue Titelsponsor des Nikolauslaufs, war mit einem 23-köpfigen Team am Start. Das IT-Unternehmen mit Sitz in Tübingen zeigte sich sehr zufrieden: „Wir sind stolz darauf, einen kleinen Beitrag leisten zu dürfen. Die Arbeit aller Helfer, die Hingabe und Begeisterung ist mehr als beeindruckend.“

Zahlreiche Lokalmatadoren des Post-SV Tübingen (52 Finisher) und der LAV Stadtwerke Tübingen (19 Finisher) haben teilgenommen. Das größte Team kam auch in diesem Jahr wieder aus Böblingen: Der Therme Lauftreff ging mit 72 Finishern zufrieden nach Hause. Schnellster in diesem Jahr war Thorben Dietz (Intersport Räpple Running), der erstmals in Tübingen startete und nach 1:10:36 Stunden ins Ziel lief. Dietz nutzte den Nikolauslauf als Einstieg ins Wintertraining. „Mir hat’s super viel Spaß gemacht“, sagte der zufriedene Sieger auf der anschließenden Pressekonferenz. Genau eine Minute später folgte Daniel Noll (2. Platz, TSV Glems run2gether) vor Lorenz Baum (3. Platz, LAV Stadtwerke Tübingen). Der Tübinger absolvierte erst im Oktober in Frankfurt als zweitschnellster Deutscher erfolgreich sein Marathon-Debüt. „Gleich fünf der schnellsten zehn Läufer trugen an diesem Tag das Trikot der LAV Stadtwerke Tübingen“, bemerkte Runner’s World im Rennbericht.

Das zweite Mal in Folge sowie zum vierte Mal insgesamt (2014, 2015, 2017 und 2018) dominierte bei den Frauen die Deutsch-Französin und Tübinger Studentin Anaïs Sabrié (LAV Stadtwerke Tübingen) das Rennen. Den Streckenrekord von Sabrina Mockenhaupt aus 2016 verpasste sie mit 1:20:15 Stunden ganz knapp um nur 14 Sekunden! Gerold Knisel, Chef-Organisator des Nikolauslaufs, sagte zu Sabrié: „Jetzt stehst du (mit vier Siegen) auf einer Stufe mit Dieter Baumann, nur der Streckenrekord fehlt dir noch.“ Doch die 23-jährige Medizinstudentin entgegnete lässig, dass sie froh sei, „dass es nicht um nur eine Sekunde ging“. Sie habe „alles gegeben“. Den zweiten Platz belegte die Triathletin Stefanie Kuhnert (1:26:01, VfL Pfullingen) vor Tabea Haug (1:27:04, Intersport Räpple Running). Insgesamt erreichten 717 Frauen das Ziel.

Die Läuferinnen und Läufer spendeten zusammen 2.200 Euro an den Förderverein Naturpark Schönbuch. Das Geld soll für Instandhaltung der Wege sowie Landschaftspflege-Maßnahmen verwendet werden: „Wir freuen uns sehr, dass der Naturpark, als Kulisse des Nikolauslaufs, auf diese Weise geehrt wird. Schön, dass das Startgeld des Laufes so auch ein Stückweit der Natur zu Gute kommen kann“, sagte Fördervereins-Vorsitzender Michael Lutz. Neben der Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schönbuch hat der Post-SV Tübingen in diesem Jahr außerdem eine Kooperation mit ForstBW geschlossen. Unter dem Motto „Wald.Sport.Bewegt.“ wird für „gesundheitsfördernde Aktiverholung“ im Wald geworben, beispielhaft zeigten dies die 2726 Finisher. Die Läufer/innen wurden mit im Wald aufgehängten Bannern an die ökologische Leistungsfähigkeit des Waldes erinnert. Jährlich reinige der „Partikelfilter Schönbuch“ 670.000 Tonnen Staub und produziere 120.000 Tonnen Sauerstoff, gab der Naturpark bekannt.

Von medizinischer Seite wurden keine Vorfälle gemeldet. Der veranstaltende Post-SV Tübingen zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung. Nikolauslauf-Projektleiter Gerold Knisel bedankte sich bei den mehr als 250 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Für das Team rund um Knisel heißt es nun: „Nach dem Lauf ist vor dem Lauf.“ Die 44. Ausgabe des itdesign-Nikolauslauf startet am Sonntag, den 8.12.2019.

(fk / Bild: Fabian Knisel)

Vorbericht zum Nikolauslauf 2018

Nur noch wenige Tage, dann startet zum bereits 43. Mal der itdesign-Nikolauslauf Tübingen um 10 Uhr im Tübinger Norden. Alle hoffen auf Wetter-Bedingungen wie beim Probelauf vor drei Wochen, wo knapp 700 gekommen sind. Das Streckenteam vom Post-SV Tübingen hat gestern schon für perfekte Bedingungen gesorgt und ist – wie alle Organisationsteams – bestens vorbereitet. Die Organisatoren hoffen, dass auch alle Läufer fit sind. Auch das Forstamt hatte in den letzten Wochen zu tun: die vielen kranken Eschen mussten im Bereich des Fernheizwerkes bei Kilometer 10 aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Fast 95% dieser Bäume ist von einem aus dem Osten eingeschleppten Pilz befallen, der sie zum Absterben bringt.

Wie jedes Jahr ist der Lauf eine Herausforderung für die Läufer. Aber auch vor allem für den kleinen Tübinger Verein. 250 kompetente, erfahrene und freundliche Helfer stehen dem 25-köpfigen Kernteam vom Post-SV zur Seite und sorgen regelmäßig für sehr zufriedene Nikolauslauf-Gäste im Tübinger Norden. Was der Tübinger Post-SV hier ehrenamtlich zeigt, sucht seinesgleichen weit und breit. Der Boom auf die begehrten Startplätze hört Anfang Oktober nicht auf, wenn der Lauf nach nur fünf Tagen vollständig ausgebucht ist. Seit Wochen floriert die seit Jahren gut eingeführte Tauschbörse über die neue Homepage und auch über Facebook, das zeigen über 500 aktuelle Einträge. Hier kann man noch Startnummern von verletzten oder kranken Läufern ergattern. In den letzten Jahren kamen so immerhin etwa 300 Glückliche unverhofft in den Genuss eines getauschten Startrechts. 3411 Läufer findet man heuer in der Starterliste, darunter fast 1000 Frauen. Das Durchschnittsalter bleibt seit Jahren bei 41 Jahren, das ist aktuell der Jahrgang 1977. Die größte auswärtige Gruppe kommt seit einigen Jahren aus Böblingen, der Lauftreff Therme stellt alleine 74 Teilnehmer. Die LG Steinlach Zollern kommt mit 49 Läufern, Hauptsponsor itdesign stellt 38 Läufer. Auch der Post-SV hat 61 Läufer am Start. Die Startnummern wurden aufsteigend nach Zeiten vergeben.

Doppelsieger Jens Ziganke vom SV Reichenau und Vorjahressieger Timo Göhler mussten leider verletzungsbedingt passen. Dennoch dürfte der Ausgang bei den Männern offen bleiben. Mit Lorenz Baum, erst in Frankfurt beim Marathon als zweitbester Deutscher pfeilschnell (2:21 Stunden) unterwegs, Michael Schramm, Peter Obenauer (alle LAV), Markus Weiss-Latzko (Rechberghausen) sowie Daniel Noll (LG Glems) sind die besten Läufer der Region mit Halbmarathon Zeiten unter 70 Minuten am Start. Erstmals am Start mit bester Vorleistung (1:05 erzielt beim Halbmarathon Köln) ist Thorben Dietz (er startet fürs ambitionierte Intersport Räpple Team). Der Westfale aus Dorsten startet aktuell für die LG Filstal und ist knapp an der EM-Norm beim Cross in Darmstadt gescheitert. Jetzt heißt es für ihn „statt Cross EM in Tilburg (NL) halt Tübingen“. Bei den Frauen wird sich Dreifachsiegerin Anais Sabrié (LAV) gute Chancen auf den Sieg ausrechnen können. Die deutsch-französische Medizinstudentin jedenfalls freut sich in ihrem bisher besten Wettkampfjahr (mit zwei internationalen Medaillen im Berglauf) sehr auf den Lauf. Nora Kusterer (SV Oberkollbach, muskuläre Probleme) und „Mocki“ Sabrina Mockenhaupt (die zeitgleich bei einer Hochzeit eines guten Freundes feiert) sind leider nicht dabei, dennoch ist das Startfeld wie bei den Männern von großer Qualität.

Bewährt hat sich der Start in drei Wellen. Die schnellsten tausend Teilnehmer laufen mit weißen Nummern in der ersten Welle um 10.00 Uhr los (Laufzeit: 1:42 und schneller), die zweite Welle (blaue Nummern von 1000-1999, Laufzeiten 1:43 bis 1:54) startet um 10.03 Uhr, die „gelbe“ Welle (Nummern 2000 und größer, Laufzeiten 1:55 und langsamer) rennt dann um 10.06 Uhr los. Die Startnummer hat wieder den Zeitmess-Chip direkt integriert. Auf jeder Startnummer ist auch der Vorname aufgedruckt. Dies macht es auch den Zuschauern an der Strecke leichter, die Läufer persönlich anzufeuern.

Dieses Jahr ist kein Duschen im Hallenbad Nord möglich, dafür als Ersatz in der Sporthalle der Grundschule gleich nebenan im Weissdornweg. Der Veranstalter bittet, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Mit der Anmeldebestätigung – die die Läufer per E-Mail erhalten haben – kann im gesamten naldo-Gebiet kostenlos mit Bus und Bahn zum Nikolauslauf am Sonntag angereist werden. Auch an weitere Parkmöglichkeiten wurde gedacht. Im Technologiepark auf der Höhe des Horemer stehen mehr als 200 weitere Parkplätze zur Verfügung. In dieser Woche werden noch knapp 10.000 Haushalte in Tübingen-Nord, Wanne, Sand und Hagelloch über das Event informiert.

Und zum Schluss: Wer am Sonntag nicht mitläuft, aber die Läufer anfeuern möchte, für den gibt’s beim Heuberger Tor – einem der Zuschauerhotspots – Punsch oder Glühwein und Würstle. Kunden der Kreissparkasse erhalten gegen Vorlage ihrer Sparkassen-EC-Karte Rabatt. Auch ein Nikolaus verschenkt dort Schokolade und Nüsse an Kinder und Zuschauer. Auch neu: einen roten Teufelslappen wie bei Radrennen mitten auf dem grünen Planweg bei Waldhausen, der den letzten Kilometer anzeigt.

Vorfreude schwingt beim neuen Hauptsponsor itdesign mit: Nach 30 Jahren LBS-Unterstützung beginnt nun eine neue Namenssponsorenära durch die innovative IT-Firma an der blauen Brücke in Tübingen. Startschuss: Wie im letzten Jahr nimmt sich OB Boris Palmer Zeit, um die Läufer auf die 21 Kilometer lange Strecke zu schicken. Sicherlich reist er ziemlich emissionsfrei mit dem E-Bike an.

Zahlen, Daten und Fakten rund um das Event:

3.000 Liter Tee, Wasser und Sportlergetränk von UltraSports
4.000 Rosinenbrötchen als Zielverpflegung von der Bäckerei Gehr
15.000 Trinkbecher
3.000 Schoko-Nikoläuse von der Firma Klett in Nehren für alle Läufer

Woher kommen die Läufer? Gut jeder vierte Läufer kommt aus der Stadt Tübingen, Stuttgart ist mit über 300, Reutlingen mit mehr als 200 Teilnehmern prima vertreten.

Der älteste Teilnehmer ist Horst Engelhardt (83), alleine 57 Teilnehmer sind 2000 und später geboren. Ein kompletter Sportzug mit 20 Schülern vom Friedrich Schiller Gymnasium aus Pfullingen macht ebenfalls mit.

(gk / Bild: Fabian Knisel)

Nikolauslauf 2016: „Mocki“ rennt zum Streckenrekord

Sabrina Mockenhaupt und Jens Ziganke siegen beim LBS-Nikolauslauf über 21,1 Kilometer in Tübingen.

Kurz vor 13 Uhr, nach 21,1 harten Kilometern lief die 2662. Läuferin als Letzte ins Ziel beim 41. LBS-Nikolauslauf Tübingen. Zu diesem Zeitpunkt saßen die Sieger schon gut erholt im Warmen bei der Pressekonferenz in der Geschwister-Scholl-Schule auf Waldhäuser Ost. Knapp drei Stunden vorher schickte Tübingens erste Bürgermeisterin Christine Arbogast 3000 Läufer in drei Wellen ins Klassikerrennen am zweiten Adventssonntag.

Mockenhaupt „einfach nur glücklich“

Prominenteste Teilnehmerin und erstmals Siegerin Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), mit neuem Streckenrekord von 1:20:01 Stunden war „einfach nur glücklich, einmal mit dem Nikolaus in Tübingen ins Ziel zu laufen.“ Und das „zwei Tage vor meinem Geburtstag“. „Mocki“, so nennen ihre Fans sie liebevoll, ist am Nikolaustag vor 36 Jahren geboren. Die Siegerländer Frohnatur, seit einem Jahr der „Liebe wegen“ im Ländle, ganz unweit von Tübingen wohnend, war ganz angetan von der tollen Atmosphäre im Tübinger Norden. Dabei hatte sie auch eine gute Konkurrenz auf der Strecke. Mit der Deutsch-Französin Anais Sabrié (22, LAV Stadtwerke Tübingen, 1:21:07) war die Siegerin der beiden Vorjahre nur eine Minute dahinter, ebenfalls noch unterm bisherigen Streckenrekord von Steffi Maier aus dem Jahre 2002. Medizinstudentin Sabrié zeigte sich auch überhaupt nicht enttäuscht, als Zweite, nur geschlagen von einer sympathischen 42-maligen deutschen Meisterin, die nach langer Verletzungspause offenbar wieder viel Freude am Laufen hatte. Dritte im Bunde war die junge gebürtige Schwarzwälderin Katrin Köngeter (21, Post-SV Tübingen) in 1:22:58. Sie zeigte sich „total happy“, auch „wie sie hier in Tübingen herzlich in die Post-SV und LAV-Trainingsgruppen aufgenommen wurde“, seit sie hier ein 6-monatiges Praktikum absolviert.

Hart umkämpfte Männer-Spitzengruppe

Bei den Männern war das Rennen lange offen. Insgesamt 5 Läufer tummelten sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Beginn des Rennens in der Spitzengruppe. Am Ende hatte Vorjahressieger Jens Ziganke (SV Reichenau), der seit zwei Jahren an einer Tübinger Schule unterrichtet, in 1:10:33 erneut die Nase vorn. Knapp dahinter sein Trainingskollege Markus Weiss-Latzko (Sparda Team Rechberghausen, 1:10:52). Der 32-jährige Tübinger Jura-Doktorand konnte zum Schluss noch den Dritten, Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen, 1:11:25) in einem fulminanten Schlussspurt bezwingen. Baum zeigte sich nach seinem wie im Vorjahr dritten Platz trotzdem sehr zufrieden, war er doch mit der Garant dafür, dass sein heimisches LAV Männerteam (6:39:01, Baum, Friedrich, Katzmarek, Dreser, Riethmüller) die begehrte Mannschaftswertung, knapp vor der LG Steinlach (6:41:13, Groß, Schindler, Schmitt, Sommer, Göhner) und dem Team aus Glems (6:41:48, Noll, Koch, Koch, Zimmer, Walentin) holte. Bei den Frauen gewann das Intersport Räpple Team (4:16, Degenhardt, Arndt, Grosskopf) vor dem SV Ohmenhausen (4:36, Kommer, Holzmann, Schrader) und der LAV Stadtwerke Tübingen (4:37, Sabrié, Volkert, Fischer).

Nikolauslauf spendet 1.900 Euro an den Naturpark Schönbuch

Heinrich Hempel, der erste Vorsitzende des Post-SV Tübingen, lobte den „vorbildlichen Einsatz des über 200 köpfigen ehrenamtlichen Nikolauslauf Helferteams, das unter der Leitung von Gerold Knisel auch im 41. Jahr so motiviert bei der Sache sei, als ob es schon der 50. Jubiläumslauf sei“. Hempel hatte nämlich befürchtet, „dass nach dem letztjährigen 40. Jubiläum ein bisschen die Luft raus wäre“. Projektleiter Knisel nahm’s mit Freude auf und überreichte anschließend dem Geschäftsführer des Naturparks Schönbuch Mathias Allgäuer (52) einen Spendenscheck über 1.900 Euro für jährliche Landschaftspflege-Maßnahmen im Naturpark wie z.B. der Verbesserung der Wege und der Leitsysteme für ein friedliches Miteinander z.B. zwischen Wanderern, Läufern und Mountainbikern in dieser „herrlichen grünen Lunge“, wie Allgäuer den Naturpark treffend bezeichnete. Allgäuer maß sich zuvor auch auf der Strecke als begeisterter Läufer in schnellen 1:33:29 Stunden.

Mit 75 Jahren zum 34. Mal am Start

Einer der ältesten Teilnehmer, Hans Grollmus (75, IBM Klub Böblingen) war zum 34. Mal am Start. Er wird vielleicht in zwei Jahren Richard Rein eingeholt haben. Das Mössinger Lauf-Urgestein startete zuletzt im Jahre 2014 zum 36. Mal. Das 10-köpfige Ärzteteam, zwei waren sogar mit dem Rad auf der Strecke, berichtete von keinerlei Problemen. „Bis auf einige kleine Blessuren und Kreislaufproblemen war nichts Schlimmes zu verzeichnen“. Dies sei, so Eberhard Estler, dem leitenden Rennarzt, „auf den guten Trainingszustand der Läufer und die niedrigen Temperaturen zurückzuführen“.

Und in einem Jahr geht sicher wieder der Run auf die begehrten limitierten 3300 Plätze los, wenn es dann am 3.12.2017 heißt: der Nikolauslauf in Tübingen steht zum 42. Mal an.

(gk / Bild: Fabian Knisel)